Mit RILKE 1903 inszenierte die Cosmos Factory ein musikalisches Theaterevent, das sich dem Dichter einhundert Jahre nach Erscheinen seiner Worpswede-Monografie aus ungewohnt persönlicher Perspektive näherte. Im sommerlichen Garten des Barkenhoff entfaltete sich ein atmosphärisch dichtes inneres Portrait Rilkes. Es zeigte den Menschen hinter dem Werk in einer Zeit der Krise und der Neuorientierung und eröffnete einen neuen Zugang zum Mythos Rilke.
Aus Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und eigens vertonten Gedichten entstand ein intensiver Eindruck der Träume, Ängste, Hoffnungen und Erinnerungen Rilkes. RILKE 1903 ließ die Zerrissenheit des Dichters ebenso lebendig werden wie der Zauber seiner vergangenen Worpsweder Zeit eingefangen wurde.
„Tosender Applaus war Sonntagnacht der Lohn für ein tolles Theaterschauspiel auf der Naturbühne des Barkenhoff, die vor 100 Jahren bereits Heinrich Vogeler und sein Freundeskreis des Öfteren nutzten. Das Publikum bedankte sich bei der Cosmos Factory für ihr musikalisches Theaterevent RILKE 1903, das an den vier Wochenenden im Juli mehr als 2000 Zuschauer in seinen Bann zog. (...) Ab 23h hatten alle Akteure Grund zum Feiern: Simone Pappler und Oliver Peuker, die als „Dame in Rot“ und Alter Ego Rilkes sowie als der von Zweifeln geplagte Dichter stets schauspielerische Spitzenleistungen boten, Ralf Benesch, der auf Saxofon und Schlagzeug russische Melancholie sowie japanische und impressionistische Klänge musikalisch umsetzte und natürlich Ute Falkenstein, die nicht nur Regie führte, sonder zusammen mit Peuker auch das Konzept umsetzte.“
Wümme-Zeitung, 31. Juli 2003
„Ein vollkommenes Bild, wenn Simone Papplers Gesang von Beneschs virtuoser Gitarre Gitarre oder dem Saxofon begleitet wird. Oliver Peuker spielt den Dichter Rilke mit viel Gefühl, setzt Sprache und Spiel gezielt ein, um den Poeten eindrucksvoll zu charakterisieren.“
Sonntagsjournal, 13. Juli 2003
„Die Bühnenbildnerin war allein die Natur, die mit dem Teich und seiner kleinen Insel, den hochgewachsenen Bäumen und der Anhöhe im Hintergrund eine wunderbare Kulisse bildete, die von der einfühlsamen Lichtgestaltung noch weiter verzaubert wurde. Dieser Garten Vogelers wird zur Seelenlandschaft Rilkes, der sehr überzeugend von Oliver Peuker dargestellt wird. In einem Boot kommt eine junge Frau auf ihn zu, die ihn mitnimmt auf diese Reise in sein Inneres, ihn Erinnerungen durchleben lässt, ihn mit seinen Ängsten und seiner Einsamkeit konfrontiert und ihn zu Diskussionen herausfordert. In dieser Frauengestalt, die hervorragend von Simone Pappler in Wort und Gesang interpretiert wurde, sind die wichtigsten Begleiterinnen Rilkes aus dieser Zeit vereint: Clara Westhoff, Paula Modersohn-Becker und Lou Andreas-Salomé. (...) Spiel, Musik, Gesang und Kulisse werden zu einem beeindruckenden Abend, der dem Besucher Denken und Fühlen Rilkes näher bringt.“
Weserkurier, 06. Juli 2003